3.5.1945

ortsspezifische Raumintervention 2019  I   Kaltplastik, Website, Publikation, 3,5x0,7m

 
Europaratsalle, Innsbruck



Am 26. Februar 1945 sprangen drei Agenten einer US-amerikanischen Spezialeinheit über dem Sulztaler Ferner ab. Franz Weber, ein desertierter Wehrmachtsoffizier aus Oberperfuss (war als Ortsansässiger für Kontakte und Versteck zuständig), und die jüdischen Emigranten Fred Mayer aus Freiburg (Kundschafter) und Hans Wijnberg aus Amsterdam (Funker) hatten sich freiwillig zu diesem Himmelfahrtskommando namens Operation Greenup gemeldet, um Information über den Bahnverkehr nach Innsbruck sowie über eine geplante Gebirgsbastion in diesem strategisch neuralgischen Gebiet zu sammeln.

 

Viele Tiroler Frauen trugen ebenfalls wesentlich zum Gelingen der Mission bei, die dazu führte, dass Innsbruck am 3. Mai 1945 zur offenen Stadt erklärt und kampflos den Alliierten übergeben wurde. Die waghalsige Operation Greenup bewahrte Innsbruck 1945 maßgeblich vor der Zerstörung.

 

Zur Erinnerung, welche Auswirkungen mutige Handlungen von wenigen Einzelnen auf viele andere haben können, taucht das Datum des 3.5.1945 als riesige Bodenmarkierung im Innsbrucker Stadtraum auf. Auf diese Weise erfährt eine Geschichte von Courage, die ja zumeist im Stillen passiert, allgemeine Aufmerksamkeit. Nur sehr wenige all dieser kleinen Begebenheiten, die zusammen das Gefüge des Weltenlaufs bilden, sind bekannt, da die öffentliche Wahrnehmung begrenzt und das historische Bewusstsein vergesslich ist.